Wie packt man seine sieben Sachen der letzten 30 Jahre, die sich auf knappen 70 Quadratmetern angesammelt haben, in einen handlichen Koffer? Gar nicht.
Mein Plan war deshalb, meinen Ballast möglichst schnell auf ein Minimum zu reduzieren. Meine Ikea-Möbel verscherbelte ich mehr oder weniger erfolgreich bei ebay Kleinanzeigen, Klamotten, die ich lang nicht getragen hatte, brachte ich zum Recycling zu H&M, was ansehnlich und nützlich war, verschenkte ich an Friends und Family.
Mein Plan war es mit zwei Koffern und Handgepäck über den Atlantik zu fliegen. Den Rest sollten meine Eltern mir dann per Post hinterherschicken. Dies war die eindeutige Empfehlung von Lisa, die vor mir bereits nach San Francisco ausgewandert war. Sie wies mich ebenfalls darauf hin, dass ich aufgrund der unterschiedlichen Spannung meine Elektrogeräte in Deutschland lassen sollte. Ich trennte mich brav von allem, außer meinem Beamer, da mir mein Physikerfreund Markus versicherte, dass dieser neu genug sei und den Spannungsunterschied ausgleichen könne, wie sich später glücklicherweise als wahr herausstellte.
Als ich am 3. Januar in San Francisco landete, war ich meiner natürlichen Faulheit sehr dankbar. Ich hatte nach meinem Silvesterurlaub mein Handgepäck nämlich nicht umgepackt und war daher glücklicherweise im Besitz der nötigsten Dinge, da meine beiden Koffer es NICHT in die USA geschafft hatten und erst 2 Tage später eintrafen. Nachdem ich mich via Twitter und Telefon bei British Airways beschwert hatte – zunächst über den Verlust der Koffer, dann über die Beschädigung meines Riesenkoffers, wurden meine Rechnungen fürs Notfall-Shopping erstattet und einen neuen Koffer gab es auch.
Auch der Versand der Pakete sollte nicht reibungslos über die Bühne gehen. Ansonsten wäre dieser Blogeintrag auch zu langweilig geworden. Nachdem Mama und Papa den Großteil meiner ‘Auf jeden Fall’- und ‘Wenn’s noch reinpasst’-Haufen in zwei überdimensionale Pakete gestopft und dem DHL-Mann übergeben hatten, wartete ich ungeduldig auf die Ankunft meines Beamers und des restlichen Kleiderschranks. Das erste Paket kam exakt vier Wochen nach Versand, war von außen reichlich beschädigt, aber noch vollständig und der Beamer funktionierte mit Adapter wie vorhergesagt einwandfrei. Von Paket Nummer II war allerdings weit und breit keine Spur.
DHL wies Paket I trotz Erhalt online weiterhin als nicht zugestellt aus. Als ich eine Woche später das Gefühl hatte, fast jeden Tag das gleiche Outfit zu tragen, telefonierte ich mich bei DHL durch und wurde an USPS verwiesen. Man hatte dort angeblich versucht, das Paket außerhalb unserer Bürozeiten zu liefern. Ich müsse das Paket nun also selbst abholen kommen. Ironischerweise machte das Postamt bereits um 17 Uhr Feierabend. Dank Lyft Plus schaffte ich nun auch Nummer II nach Hause und freute mich beim Auspacken unter anderem über mein Ballkleid, mein Dirndl und den Skianzug. Ende gut, alles gut.
Versand:
Shipping mit DHL/USPS
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